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Bestattungsarten

Bestattungen sind in vielen Ländern traditionell gewachsen und unterscheiden sich damit in vielen Punkten von Land zu Land. Natürlich spielt hierbei auch die Religion eine große Rolle.

Die Vorschriften für Erdbestattungen in Schleswig-Holstein schreiben vor, dass der Verstorbene innerhalb von 9 Tagen, aber frühestens 48 Stunden nach dem Tod bestattet wird. Dies widerspricht den islamischen Sitten, die vorgeben, dass ein Verstorbener in der Regel am nächsten Tag bestattet werden soll.

Der übliche Ablauf einer Erdbestattung sieht bei den meisten Personen eine kirchliche oder weltliche Trauerfeier vor. Im Anschluss gehen die Trauergäste zusammen zum Grab auf dem Friedhof und treffen sich anschließend in einer Gastwirtschaft zu Kaffee und Kuchen bzw. dem sogenannten Leichenschmaus. Während dieser Zeit wird das Grab von den Friedhofsmitarbeitern geschlossen und Kränze und Blumen werden auf dem Grab niedergelegt.

In Gemeinschaftsgräbern werden Männer in Deutschland oftmals rechts, Frauen links (von Sicht auf das Grab) beigesetzt. Dies ist historisch gewachsen, denn früher war es gängig, dass die Ehepartner in diesen Positionen vor dem Altar oder dem Standesbeamten standen.

Gerne möchten wir Ihnen nachfolgend einen Überblick über die einzelnen Bestattungsarten geben, die am häufigsten ausgewählt werden.

Die Erdbestattung bezeichnet die Beisetzung eines Sarges in einem Einzel- oder Gemeinschaftsgrab in der Erde. Von einer Beerdigung spricht man, wenn die Erdbestattung mit religiösem Hintergrund stattfindet, so leitet es sich seit Jahrtausenden aus dem Judentum, Christentum und Islam her.

Unter einer Erdbestattung versteht man die Beisetzung eines Sarges in einem Grab in der Erde. Eine religiös motivierte Erdbestattung wird als Beerdigung bezeichnet und leitet sich aus der seit Jahrtausenden im Judentum, Christentum und Islam gebotenen Bestattungsform her.

Die Bestattungsvorschriften der Bundesländer schreiben für die Bestattung eines Verstorbenen in der Erde die Verwendung eines Sarges vor. Die beispielsweise im Islam übliche Bestattung nur in einem Tuch ist normalerweise nicht gestattet. Für die Erdbestattung gibt es zahlreiche weitere Vorschriften. Dies betrifft unter anderem auch die Tiefe des Grabes. Weiter gibt es vorgeschriebene Mindestruhezeiten, die örtlich recht unterschiedlich sein können, je nach Bodenbeschaffenheit. Durch diese Ruhezeiten ist eine ausreichende Zersetzung des Leichnams gewährleistet, bevor eine Grabstelle ggf. wieder belegt wird.

​Im Christentum ist die Erdbestattung von Beginn an die übliche Form gewesen. Allerdings galt das nicht für weltliche und geistliche Würdenträger und Adlige. In Zeiten, in denen diese noch in Gruften bestattet wurden, wurde ein Sarg in der Familiengruft neben den anderen gesetzt. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das Abweichen von der Erdbestattung langsam auch unter Christen gebräuchlich.

Im Rahmen der Feuerbestattung oder Einäscherung wird der Leichnam des Verstorbenen in westlichen Ländern verbrannt. Die Asche wird in eine Aschekapsel hineingegeben und in einer Schmuckurne beigesetzt.

Die Beisetzung kann dabei an verschiedenen Orten erfolgen. Gesetzlich gilt es jedoch in Deutschland, die Asche der Verstorbenen auf einem Friedhof beizusetzen. Die Urne wird in der Erde oder in einer Nische in einer Urnenwand eingebettet. In einigen Bereichen Deutschland besteht die Möglichkeit, die Asche auf dafür deklarierten Flächen zu verstreuen oder auf privatem Gelände beizusetzen.

Zu den am häufigsten ausgewählten Feuerbestattungen zählen die Seebestattung und die Naturbestattung.

Unter Feuerbestattung, auch Kremation oder Einäscherung, versteht man die Veraschung eines Verstorbenen. In westlichen Ländern wird dieser Vorgang im Krematorium durchgeführt. Nachdem die Asche in eine spezielle Aschekapsel verfüllt wurde, erfolgt die Beisetzung der Überreste erfolgt gewöhnlich in einer Schmuckurne.

Die Verbrennung des Körpers eines Verstorbenen ist in vielen Kulturen bekannt und gebräuchlich. Der Umgang mit der Asche war dabei unterschiedlich: Sie wurde verstreut (an Land oder auch in einem Gewässer) oder aufbewahrt (in einer Urne, einer Vase oder in einem Krug).

Im Christentum wurde die Feuerbestattung jahrhundertelang abgelehnt. Der Grund ist in einem engen, wörtlichen Verständnis der Auferstehung der Toten zu suchen. Wenn der Körper des Verstorbenen bei der Auferstehung von Gott wieder zum Leben erweckt würde, bedeutete es eine Missachtung Gottes, den Körper durch Feuer zu zerstören. Demgegenüber orientiert sich die christliche Erdbestattung an der Grablegung Jesu Christi. In den orthodoxen Kirchen wird die Feuerbestattung bis heute abgelehnt.

In deutschen Großstädten sind heute weit mehr als die Hälfte aller Bestattungen Feuerbestattungen. Die starke Zunahme der Feuerbestattung in den letzten Jahrzehnten hat ihren Grund zum einen in den zum Teil deutlich höheren Kosten für eine Erdgrabstelle im Vergleich zum Urnengrab. Andererseits spielen auch ästhetische und hygienische Überlegungen eine Rolle. Im Gegensatz zur Zersetzung des Leichnams im Boden gilt die Verbrennung als sauberer. Auch ist die Schadstoffbelastung des Bodens nach der Verbrennung geringer. Dem gegenüber steht aber natürlich ein deutlich höherer Verbrauch von Ressourcen.

Die Feuerbestattung bedarf in Deutschland normalerweise einer Genehmigung. Insbesondere dürfen keine Zweifel an der Identität des Toten und an der Todesursache bestehen, da eine nachträgliche Untersuchung des Leichnams nach der Verbrennung nicht mehr möglich ist. Daher erfolgt vor der Kremierung eine zweite Untersuchung durch einen Amtsarzt oder Rechtsmediziner, in der Regel innerhalb von zwei Tagen. Dann soll mittels eines nummerierten Schamottsteins die Identität des Toten und der erhaltenen Asche markiert werden. Der Leichnam wird mitsamt dem Sarg im Krematorium eingeäschert.

Für die Beisetzung kommt die Aschenkapsel meist in eine Schmuckurne, die vorwiegend dekorativen oder ästhetischen aber auch konfessionellen Zwecken bei der Trauerzeremonie gerecht wird.

Einige Krematorien bieten auf Nachfrage die Möglichkeit zur allgemeinen Besichtigung an. Ebenso ist es möglich, dass Angehörige bei der Veraschung des Leichnams anwesend sind.

Es gibt zahlreiche Beisetzungsformen für die Asche Verstorbener. Trotz einiger Diskussionen in Deutschland besteht die gesetzliche Pflicht zur Beisetzung der Asche auf einem Friedhof (Friedhofszwang). So wird als letzte Ruhestätte der Urne die Beisetzung in der Erde oder eine Nische in einer Urnenwand ausgewählt. In einigen wenigen Regionen in Deutschland ist es allerdings auch möglich, dass die Asche auf dafür vorgesehenen Flächen verstreut oder auf privatem Grund beigesetzt wird. Darüber hinaus bestehen in vielen Regionen auch spezielle Bestattungswälder, welche ebenfalls zur Beisetzung einer Urne genutzt werden können.

Zu den gängigsten Varianten der Feuerbestattung zählen die Seebestattung oder die Naturbestattung.

Die Seebestattung ist eine Bestattung eines eingeäscherten Leichnams auf hoher See. Alternativ zur Beisetzung auf dem Friedhof, wird die Asche in einer speziellen Seeurne außerhalb der Dreimeilenzone und innerhalb der Zwölfmeilenzone über “rauem Grund”, wie es in der Seemannssprache heißt, an das Meer übergeben. “Rauer Grund” sind Gebiete, in denen kein Wassersport oder Fischerei betrieben wird. Solche Gebiete gibt es nahezu in allen Meeren, in Deutschland in der Nord- und Ostsee und anderen Meeren der welt, wie dem Atlantik oder dem Mittelmeer.

Bei der Seebestattung müssen strikte Regeln eingehalten werden, um auf die Schifffahrt und Badende Rücksicht zu nehmen.

Unter Seebestattung versteht man die Bestattung der sterblichen Überreste eines zuvor kremierten Verstorbenen auf See.

Statt einer herkömmlichen Sarg- oder Urnenbestattung auf einem Friedhof ist es in Deutschland auch möglich, eine Seebestattung vorzunehmen. Dafür wird die Asche in einer speziellen Seeurne außerhalb der sogenannten Dreimeilenzone und innerhalb der Zwölfmeilenzone in der Regel über „rauhem Grund“ nach den seemännischen Bräuchen dem Meer übergeben. Der Kapitän spricht dabei die Trauerrede. Mit „rauhem Grund“ sind Gebiete gemeint, in denen nicht gefischt oder Wassersport getrieben wird. Möglichkeiten bestehen hierfür nahezu in jedem Meer, von Deutschland aus vorwiegend in der Nord- und Ostsee, aber auch im Atlantik, im Mittelmeer oder anderen Meeren der Welt.

Seeurnen bestehen aus entsprechenden Materialien wie Zellulose, Maisstärke, Salzen oder anderen Mineralien (unter anderem niedrig gebrannte Keramikgefäße) und lösen sich innerhalb kurzer Zeit (Vorgabe des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie) nach der Beisetzung vollständig im Wasser auf.

Die genauen Koordinaten der Position der Seebestattung werden in das Schiffslogbuch eingetragen. Die Angehörigen erhalten eine Urkunde bzw. einen Seekartenausschnitt mit diesen Koordinaten und einen Auszug aus dem Logbuch des Beisetzungsschiffes.

Eine Seebestattung muss in einigen Bundesländern behördlich genehmigt werden. Dazu ist es oft notwendig, dass der Verstorbene in besonderer Weise mit der See verbunden war. Dies kann beispielsweise eine frühere Tätigkeit als Seefahrer oder eine tiefe geistige Verbundenheit zur See sein. Im Allgemeinen reicht eine Erklärung der Angehörigen gegenüber den zuständigen amtlichen Stellen aus. Dies ist u.a. in Schleswig-Holstein nicht notwendig. Um Zweifeln vorzubeugen, empfiehlt sich, zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung zu hinterlegen, in der später der Wille des dann Verstorbenen klar erkennbar ist. Außerdem ist es angebracht, sich wie bei der Patientenverfügung die Erklärung von mindestens einer anderen Person bestätigen zu lassen, weil so Zweifel an der Echtheit der Bestattungsverfügung vermieden werden.

Um Schifffahrt, Landschaft und Bevölkerung nicht zu gefährden, gelten strenge Regeln für die Seebestattung. So muss beispielsweise die Urne aus vollständig auflösbarem Material gefertigt sein. Gleichzeitig muss sie mit Kies oder Sand beschwert werden, damit sie schnell absinkt. Die Angehörigen können Blumen ins Wasser werfen, aus Umweltschutzgründen wird allerdings auf Gebinde und Kränze verzichtet. Für die Bestattung zur See Seebestattungsreederei außerdem eine wasserrechtliche Erlaubnis.

In der Regel findet am Heimatort des Verstorbenen eine übliche Trauerfeier mit anschließender Kremation statt. Der Bestatter übersendet die Urne an eine Seebestattungsreederei. Dort wird die Asche in eine Seebestattungsurne umgefüllt. Die Angehörigen haben die Wahl, ob sie an der Bestattung der Urne auf hoher See teilnehmen möchten oder nicht. Bei der Teilnahme von Angehörigen spricht man von einer begleiteten Seebestattung. Nehmen keine Angehörigen teil, spricht man von einer stillen Seebestattung. Bei einer stillen Seebestattung werden in der Regel mehrere Urnen bei einer Bestattungsfahrt dem Meer übergeben. Nehmen die Angehörigen teil, wird zumeist nur eine Urne mit auf See genommen, und Kapitän wie Besatzung nehmen die Bestattung meist in Uniform vor. Ein Einholen und Hissen der Flagge, musikalische Untermalung, das Glasen (dreimaliges Schlagen der Schiffsglocke) und das Blasen der Steuermannspfeife sind oft verwendete Rituale. Nach einer kurzen Ansprache wird die Urne an Schnüren dem Meer übergeben. In vielen Fällen wird noch ein Blumenstrauß oder -kranz ins Wasser geworfen, der die Stelle der Beisetzung symbolisiert.

Eine gewisse Zahl von Hinterbliebenen hat später durchaus Schwierigkeiten mit dieser Form der Bestattung. Es fehlt eine Anlaufstelle, um seine Trauer bewältigen zu können und so wird oft eine innere Leere und ein fehlender Bezug(spunkt) beklagt. Mehrmals jährlich finden Gedenkfeiern etwa am Marine-Denkmal in Laboe statt. In Nord- und Ostsee sind von unterschiedlichen Häfen Gedenkfahrten möglich. Einige Seebestattungsreedereien bieten nach vorheriger Anmeldung auch Fahrten zu den Koordinaten einer vorherigen Seebestattung mit entsprechenden Möglichkeiten zur Andacht vor Ort an. Auch für das Mittelmeer wird ein solcher Service angeboten. Zu Bedenken gilt, dass allerdings die Folgekosten für eine langjährige Grabpflege entfallen.

Gegenüber herkömmlichen Bestattungen bietet eine Seebestattung folgende Vorteile: Es gibt kein Grab, das gepflegt werden muss und die Kosten für eine solche Bestattung sind in der Regel geringer als eine herkömmliche Bestattung auf einem Friedhof, da keine Grabgebühren oder Kosten für eine Grabpflege anfallen. Die Asche ist keimfrei und lagert sich als kleines Häufchen auf dem Sediment am Meeresboden ab. Falsch ist die Vorstellung, dass sich die Asche im Wasser während des Absinkens komplett verteilt. Die Urne besteht aus vergänglichem Material und belastet die Umwelt nicht, sie löst sich jedoch im Verlaufe von Stunden auf.

Die Naturbestattung bezeichnet Bestattungen in naturnaher Umgebung, die nicht, wie es traditionell üblich ist, auf Friedhöfen oder Kirchhöfen vorgenommen werden.

Die Orte der Naturbestattungen können Bäume, Landschaften, Wälder oder Wiesen sein. Voraussetzung hierfür ist eine Einäscherung der sterblichen Überreste. 

Vielfach wird sich heute für diese Bestattungsart entschieden, weil keine individuelle Pflege der Hinterbliebenen nötig ist.

Naturbestattung ist ein Begriff, unter dem verschiedene Bestattungsformen in „naturhafter Umgebung“ angeboten werden. In der Regel werden diese Bestattungen nach vorheriger Kremierung und außerhalb traditioneller Friedhöfe durchgeführt.

Da sich heute die Feuerbestattung durchgesetzt hat, sind auch andere Bestattungsorte außerhalb der pietätsbefangenen Flächen (Friedhöfe, Kirchhöfe) möglich. Der Wunsch der Trauernden nach einem neuen Naturverständnis ändert die Gewohnheiten. Durch die berufliche Flexibilität der Nachkommen kann der Abstand zum Grab der Verstorbenen wachsen, es ändert sich das Trauerverhalten. Ausdruck dieser Ortsveränderungen ist eine zunehmende Anzahl an Umbettungen, die der Totenruhe konträr läuft. Sie kommt andererseits dem Wunsch von Verwandten nach, die Toten in Ortsnähe zu behalten oder später selbst in der Nähe die ewige Ruhe zu finden.

Der Begriff Naturbestattung orientiert sich zunächst an neuen Bestattungsorten (Baum, Landschaft, Wald, Wiese). Die Form ist dadurch gekennzeichnet, dass die Grabstellen naturbelassen sind und keiner individuellen Pflege der Hinterbliebenen bedürfen.

Damit Naturbestattungen durchgeführt werden können, müssen die Bestattungsgesetze entsprechende Möglichkeiten bieten. Im deutschsprachigen Raum ist die Kremierung (Einäscherung) des Verstorbenen der vorausgehende Vorgang. Für bestimmte Formen der Naturbestattung (Verstreuen der Asche) muss oftmals die Erklärung oder Zustimmung des Verstorbenen vorliegen, das kann von Kommune zu Kommune vom jeweiligen Statut abhängig unterschiedlich sein.

Mit Naturbestattungen sind zunächst vorwiegend Baumbestattungen gemeint. Dem liegt die Idee zu Grunde, dass durch die Bestattung im Wurzelbereich von Bäumen die materielle Hülle des Verstorbenen schneller in den Naturkreislauf zurück gelangt. Unsterblichkeit auch der materiellen Hülle wird so symbolisiert. Der Baum ist aber auch das Grabmal. Ein Vorteil für die Nachkommen besteht darin, dass eine individuelle Pflege einer Grabstätte nicht notwendig ist und doch ein angenehmer Platz für den Trauernden vorhanden ist. Eine gewisse Tradition hat die Bestattung unter Bäumen oder im Walde bei Forstleuten.

Die bereitgestellten Flächen können, in den deutschen Ländern verschieden gehandhabt, auch außerhalb von Friedhöfen liegen. In der Schweiz, wo dies bereits durchgehend möglich ist werden Begräbnisflächen an Berghängen mit Ausblick in die Bergwelt oder ähnlich exponierten Lagen angeboten.

Andernorts werden aus Tradition Wälder mit ihrem Unterholz und Laubdach bevorzugt.

Eine Baumbestattung auf pietätsbefangenen Friedhofsflächen hat ebenfalls ihren Vorteil. Durch den zunehmenden Anteil an Urnenbestattungen und das zunehmende Durchschnittsalter geht der Bedarf an Friedhofsfläche zurück. In Waldfriedhöfen mit gutem Bestand an alten Bäumen ist das Anlegen von Baumfeldern möglich. Als Einzelgrabstätten um einen Baum oder auch als Familienbaum für Familiengrabstätten.

Der Vorteil von herkömmlichen Friedhofsflächen besteht in der vorhandenen Infrastruktur, wie Feierhalle oder Kapelle, Friedhofsgärtnerei oder Blumenhalle, und die mögliche Nähe zum Wohnsitz der Hinterbliebenen.

Statt im direkten Wurzelbereich von Bäumen, ist die Beisetzung der zersetzlichen Urne auf speziell dafür ausgewählten Flächen möglich, damit die Kremationsasche schnell wieder in den Naturkreislauf gelangt. Der Ort der Ruhe und Besinnung durch die Landschaft kann den Hinterbliebenen bei der Überwindung der Trauer helfen.

Geeignete und genutzte Orte solcher Beisetzungen sind Almwiesen, Bergbäche, Felsen, Berghänge, Täler, Waldflächen, Meeresküsten. Für den Hinterbliebenen ist zu bedenken, dass durch die Entfernung zum Verstorbenen Unannehmlichkeiten entstehen können. Die Auswahl der Bestattungsorte ist gut zu überlegen.

Naturbestattungen erfolgen ausschließlich nach der Kremierung. Für die Beisetzung werden entweder leicht ökologisch abbaubare Urnen als Gefäß genutzt oder die Asche wird direkt „der Natur übergeben“ (verstreut). Die Urne wird bei der Beisetzung entweder in vorgefertigte Stellen eingesetzt oder herkömmlich direkt im Wurzelbereich der Bäume oder der gewählten Naturfläche eingesetzt. Um gegebenenfalls die friedhofsgärtnerische Gestaltung zu ermöglichen wird eine Bepflanzung mit Efeu genutzt, um das Einsetzen der folgenden Urnen zu ermöglichen, da dann wiederum eine Öffnung des Bodens nötig ist. Es gibt aber auch Urnenanlagen, die die Urnen übereinander im Boden aufnehmen, wozu nur eine Erstanlage nötig ist. Auch als Denkmal sind vor Ort unterschiedliche Lösungen vorgeschrieben: Namensplaketten im Baumlaub, ebenerdige Liegeplatten, Grabplatten auf der Wiese oder am Baum.

Dem Sinn einer Naturbestattung entspricht es, dass die sterblichen Reste des Verstorbenen (Asche) schnell in den Naturkreislauf zurückgelangen. Wenn es die Bestattungsgesetze nach dem jeweiligen Landesrecht zulassen, kann die Asche verstreut werden. Falls die Beisetzung in Urnen (Aschekapsel) vorgeschrieben ist, sind schnell zersetzliche Aschegefäße zu benutzen, die biologisch abgebaut werden. Solche Urnen, wie sie auch für Seebestattungen zum Einsatz kommen, bestehen oft auch aus verpresster Maisstärke. Es wurden geeignete Werkstoffe entwickelt, um die Überurnen in würdevollem Design zu gestalten. Im einfachsten Falle handelt es sich bei den Überurnen um Behältnisse aus sogenanntem Flüssigholz. In Deutschland müssen Urnen und Aschekapseln eingesetzt werden, deren Unbedenklichkeit für Boden und Wasser zertifiziert wurde.